Stellungnahme der GRÜNEN zur Diskussion um die Friedhofstraße


Die Vorschläge zur Sanierung der Friedhofstraße wurden in den letzten Monaten  vorrangig von den Befürwortern der Westumfahrung mit viel Empörung in verschiedenen Veröffentlichungen abgelehnt. 

Aufgabe der Kommunalpolitik  ist es, die  Sicherheit von  Fußgängern an gefährlichen Stellen zu verbessern, für notwendige Sanierungen – auch in der Friedhofstraße- zu sorgen und Lösungen für  Gefahrenstellen im Verkehr zu finden.  In diesem Sinn hält der  grüne Ortsverband Neunkirchen am Brand eine sachliche Diskussion um mögliche Verbesserungen in der Friedhofstraße für sinnvoll und unumgänglich. 

Die Vorschläge des umstrittenen Gutachtens waren an drei Vorrausetzungen geknüpft, die in den Flugblättern und Verlautbarungen der Befürworter der Umfahrung nicht erwähnt wurden.

1.) Der Gehweg  der Friedhofstraße vom Wegkreuz entlang der Gaststätte wird immer wieder von Fahrzeugen überfahren und gilt seit Jahren als gefährlich. Daher gibt es seit 2015 einen Vorschlag für eine alternative Schulwegroute über den Hirtengraben und entlang des Brandbaches von Höhnen und Partner; diese wurde wieder aufgegriffen in ISEK (pbconsult 2021) und ist dargestellt auf untenstehendem Bild. Diese Route ist gebunden an  Vorgaben und Veränderungen zur Querung der Hetzleser Straße.


Wenn hier ein sicherer Schulweg hergestellt wäre, müssten Schulkinder die Forchheimer Straße zur Hauptverkehrszeit nicht mehr queren und die  Friedhofstraße an gefährlicher Stelle nicht mehr passieren . Für erwachsene Fußgänger wäre die Hirtengasse (Parallelstraße zur Friedhofstraße) ein ruhiger und angenehmer Straßenzug um Richtung Ort, Schule oder Brandbachgarten  zu gelangen.

2.) Teil des im April vorgestellten Gutachtens, das durch den Bund Naturschutz und die Bürgerinitiative MUNk e. V.  initiiert und bezahlt worden war, ist weiterhin, dass der LKW- Verkehr so wie jetzt auf 7,5 t begrenzt bleibt. Das ist deshalb wichtig, um den möglichen Begegnungsverkehr von LKW -dann ohne Staugefahr- im Kreuzungsbereich und entlang der Friedhofstraße aneinander vorbei führen zu können.

3.) Bei der Vorstellung des Gutachtens  im Umwelt- und Energieausschuss des Marktgemeinderates wurde weiterhin dargestellt, dass bei einer  weiteren planerischen Ausarbeitung  die Führung und Breite  des Fußweges im Kreuzungsbereich auf Seite der Gaststätte noch weiter untersucht und ausgearbeitet werden müsse. Dabei gab es von Höhnen und Partner (2015) den Vorschlag einer deutlichen Verbreiterung – vermutlich zur besseren Schleppkurvenführung   für die LKW- sowie die Idee einer Verengung mit Hochsteinborden. Deutlich war, dass hier die Ausarbeitung des bisher finanzierten Gutachtens endet und von gemeindlicher Seite eine weitere Untersuchung, Ausarbeitung und entsprechende Beauftragung  durchgeführt werden müsse.

Es handelt sich also um einen Vorschlag, der die dringend notwendige Sanierung der Friedhofstraße voranbringen könnte; ein Vorschlag, der  mehr  Sicherheit für  Fußgänger und  den Schulweg beinhaltet und die Belastung in der Friedhofstraße in Bezug auf Stau und schlechten Fahrbahnbelag  reduzieren kann.

Aus Sicht der bayerischen Landtagspolitik, sehen wir,  dass  mit mehr Straßen (Westumfahrung) das Problem des Klimawandels und eine  weitere Zunahme des Verkehrs nicht gelöst werden.  Aus Sicht des Landkreises würde die Umfahrung sogar zu  einem weiteren Anstieg des Schwerverkehrs in den Ortsdurchfahrten Kersbach, Effeltrich, Kleinsendelbach, Forth und Brand führen.  Wir  begrüßen daher die weitere Begrenzung auf 7,5 t in der Friedhofstraße. Die Grünen stehen dafür, dass der LKW-Verkehr wenn möglich auf den Autobahnen (mit MAUT) geführt wird, auf die Schiene verlegt wird und  regionale Kreisläufe unterstützt werden.

Um Verkehr zu reduzieren sind Tempo 30 in den Ortsdurchfahrten, sowie ein verbesserter ÖPNV,  sicherer Umstieg aufs Fahrrad und das 49.-€ Deutschlandticket die Möglichkeiten, die jedem Einzelnen die Möglichkeit geben, auch ohne Auto mobil zu sein. Gleichzeitig kann es sinnvoll sein, Wege für Fahrrad und Fußgänger auf eigenen Straßen zu führen, statt auf schmalen Gehwegen und gleichzeitigen gefährlichen Begegnungen mit (Auto-) Verkehr. Wenn  in Neunkirchen Gemeindestraßen diese Möglichkeit bieten könnten, sind auch das für uns Lösungsansätze. 

Wir werden weiter an konstruktiven Lösungen für Neunkirchen arbeiten und freuen uns auf sachliche Vorschläge und Diskussionen. Der grüne Ortsverband Neunkirchen am Brand

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